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Keine Bebauung der Rather Felder

Als Anwohner aus Rath möchte ich mich im Rahmen der zur geplanten Änderung des Flächennutzungsplans im Bereich der Frischluftschneise „Rather See“ äußern. Ich lehne die geplante Umwidmung dieser bisher weitgehend unversiegelten Fläche in einen Allgemeinen Siedlungsbereich ausdrücklich ab.

Aus Sicht eines betroffenen Bürgers sehe ich in den vorgelegten Planungen erhebliche ökologische, verkehrliche und infrastrukturelle Risiken, die bislang nicht ausreichend berücksichtigt oder durch belastbare Konzepte abgesichert wurden.

Meine zentralen Einwände:
1. Zunehmende Verkehrsbelastung in Rath und Neubrück
Die geplanten Neubauflächen im Umfeld des Rather Sees führen zu einem deutlichen Anstieg des motorisierten Individualverkehrs. Bereits heute sind Zufahrtswege wie die Lützerathstraße und die Rösrather Straße stark belastet. Es fehlen Parkkonzepte, insbesondere im Umfeld von Sportanlagen, Schulen und Handelsbetrieben (z. B. Aldi/REWE Rath-Heumar).
2. Nicht gesichertes Entwässerungskonzept
Die Flächenversiegelung in einem Umfang von ca. 300.000 m² ist angesichts der bekannten Starkregenproblematik kritisch. Die geplanten Maßnahmen zur Entwässerung und Starkregenvorsorge bleiben bislang unkonkret. Ohne ein belastbares Konzept darf aus meiner Sicht kein weiterer Planungsschritt erfolgen.
3. Vernichtung der Frischluftschneise
Die Freiflächen zwischen Brück, Rath und Neubrück erfüllen eine wesentliche Funktion für das Mikroklima des rechtsrheinischen Köln. Der Abschlussbericht „Klimawandelgerechte Metropole Köln“ hebt ihre Bedeutung als Kaltluftleitbahn hervor. Ihre Bebauung widerspricht dem Ziel einer klimagerechten Stadtentwicklung.
4. Unzureichende soziale und medizinische Infrastruktur
Es fehlen Planungen zur Stärkung der medizinischen Versorgung im Umfeld. Bestehende Kapazitäten an Arztpraxen, Physiotherapien und sozialen Einrichtungen sind bereits heute stark ausgelastet.
5. Unklare soziale Folgen und Identitätsverlust von Rath-Heumar
Die geplante Siedlungsentwicklung gefährdet die historisch gewachsene Struktur des Stadtteils. Ein ausgewogenes Verhältnis verschiedener Wohnformen fehlt ebenso wie ein tragfähiges Konzept zur Integration der neuen Wohnbevölkerung.
6. Mangelhafte Einbindung der Bürgerschaft
Bislang wurde der breite Kreis der Anlieger kaum systematisch einbezogen. Lokale Initiativen und Vereine müssen als gleichberechtigte Partner in die Planung einfließen. Die Doppelrolle von Entscheidungsträgern in politischen Gremien und städtischen Unternehmen wirft zudem Fragen zur Unabhängigkeit auf.

Natur Rath/Heumar (Stadtbezirk Kalk)
Jürgen G., 11.12.2025